26.06.2014 – Immobilienkauf: Finanztest: Fehler in Widerrufsbelehrung ermöglichen Ausstieg aus Immobilienkredit
Die Juli-Ausgabe von Finanztest, dem Magazin der Stiftung Warentest beschäftigt sich unter anderem mit der geänderten Rechtslage zur Widerrufsbelehrung und erklärt, wie Bauherren und Immobilienkäufer bei Fehlern in der Belehrung aus teuren Kreditverträgen aussteigen können.
Wie Finanztest angibt, enthalten etwa 80 Prozent aller Baukredite in Bezug auf die Widerrufsbelehrung Fehler und dass deren Kreditnehmer tausende Euro Zinsen sparen können, wenn sie ihre Darlehensverträge widerrufen.
Das Widerrufsrecht steht Verbrauchern gemäß Stiftung Warentest seit November 2002 auch beim Abschluss von Immobilienkreditverträgen zu, und sie müssen von den Banken darüber und über den Beginn der Frist richtig und verständlich informiert werden.
Statt den Mustertext des Justizministeriums zu übernehmen, hätten Banken und Sparkassen mehrheitlich eigene und häufig fehlerhafte Widerrufsbelehrungen erstellt. Rund 10.000 Widerrufsbelehrungen zu Baukrediten haben die Verbraucherzentralen inzwischen geprüft, davon waren 80 Prozent fehlerhaft, und die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen.
Laut Finanztest können betroffene Kreditnehmer ihren Vertrag selbst nach Umschuldung, Tilgung oder sonstiger Abwicklung in der Regel widerrufen und so von vielen tausend Euro profitieren. Als Hauptgrund gibt Finanztest an, dass die Zinsen aktuell viel niedriger seien als in den vergangenen Jahren. Kreditnehmer beispielsweise, die jetzt noch 100.000 Euro Restschuld mit fünf Jahren Zinsbindung haben und 800 Euro monatlich zahlen, hätten nach weiteren fünf Jahren rund 9.000 Euro weniger Restschuld, wenn sie den Vertrag aufgrund von Fehlern in der Widerrufsbelehrung jetzt widerrufen und ab sofort 2,5 statt 4,5 Prozent Zinsen zahlen.
Die Juli-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest ist online verfügbar sowie seit 18. Juni im Kiosk erhältlich.
Quelle: Stiftung Warentest © Fotolia.de / wladi