01.04.2014 – Energieeffizienz: Solarbranche empört: Höhere EEG-Umlage für gewerbliche Selbstversorger


Auf die jüngsten Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, gewerbliche Betreiber von Solarstromanlagen künftig bei der Finanzierung der Energiewende deutlich stärker zur Kasse zu bitten, als die stromintensive Industrie, reagiert die Solarbranche empört. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) fordert im Gegenteil die vollständige Befreiung von Bürgern und Unternehmen von der EEG-Umlage, wenn sie Solarstrom für den eigenen Bedarf oder für die direkte Lieferung beispielsweise an Mieter erzeugen. Unter Berufung auf Informationen des baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsministers Nils Schmidt sei es zu einem Einvernehmen zwischen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Vertretern aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gekommen, Unternehmen mit intensivem Stromverbrauch in Zukunft stärker von der Finanzierung der Energiewende zu entlasten als geplant. Dem Einvernehmen zufolge sollen stromintensive Unternehmen ab dem 1.8.2014 höchstens 1,25 Cent je Kilowattstunde für den Eigenverbrauch selbst erzeugten Stroms abführen müssen, laut BSW-Solar ein Rabatt von 80 Prozent. Gewerbliche Solarstrom-Selbstversorger wie beispielsweise aus Handel, Handwerk, Dienstleistung oder Landwirtschaft würden hingegen nach der bisherigen Befreiung ab August 2014 mit rund 4,4 Cent je selbst erzeugter Kilowattstunde belastet. Die Wohnungwirtschaft, die bisher zumindest teilweise von der EEG-Umlage befreit war, soll laut BSW-Solar demnächst auch bei der Versorgung von Mietern mit umweltfreundlichem Solarstrom die volle Umlage von aktuell rund 6,3 Cent je Kilowattstunde zahlen. Gemäß BSW-Solar stünde damit das Verursacherprinzip Kopf, denn auf diese Weise würde die Mehrheit der künftigen Solarstromanlagen-Betreiber den drei- bis fünffachen Beitrag zur Energiewende zahlen als die stromintensive Industrie. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. © Fotolia.de / zstock